22.11.2010 / Sylvia Eigenrauch / 19.11.10 / Mit freundlicher Genehmigung der OTZ

Schrumpfen von Bieblach Ost

GWB Elstertal. Geschäftsführer Ralf Schekira beim jährlichen Mietergespräch zur Wohnzukunft in Bieblach im Stadtteilbüro in der Schwarzburgstraße 6

GWB Elstertal hält die Waage und schrumpft Bieblach-Ost zugunsten von Altbieblach Gera. Die Leuchtenburgstraße 9 bis 13 ist gerade freigezogen. Im kommenden Jahr soll dieser Block in Bieblach-Ost abgerissen werden. Er ist Bestandteil des bis 2012 gültigen Rückbauprogramms der Geraer Wohnungsbaugesellschaft Elstertal (GWB), das Geschäftsführer Ralf Schekira im Stadtteilbüro in der Schwarzburgstraße vorstellte.

Einmal im Jahr lädt er Mieter ein, um sie über die Wohnzukunft in Bieblach zu informieren. Zu den insgesamt 177 Wohnungen, die in den nächsten zwei Jahren vom Markt verschwinden sollen, gehören auch jene in den Eingängen 146 und 148 in der Berliner Straße und einige in der Breitscheidstraße 3 bis 7 im Stadtzentrum, wo im kommenden Jahr Teilrückbau und Komplexsanierung starten sollen. Das Unternehmen, das vor allem Wohnungen in Bieblach-Ost, Am Bieblacher Hang und im Stadtzentrum vermietet, hat im Stadtumbauprogramm in den letzten Jahren 1061 von 1230 geplanten Wohnungen in Bieblach-Ost, alle vorgesehenen 343 Wohnungen am Bieblacher Hang eben erst fiel ein Haus an der Straße des Bergmanns und 454 von 546 beabsichtigten Wohnungen im Stadtzentrum abgebrochen.

Gleichzeitig modernisiert wurden 310 Wohnungen in Bieblach-Ost, 861 am Bieblacher Hang und 368 im Stadtzentrum. Insgesamt wurden dafür 50,9 Millionen Euro investiert. "Die Zahlen zeigen, dass wir mit der Modernisierung Schritt halten", vergleicht Schekira 1858 abgebrochene mit 1539 sanierten Wohnungen. Dabei erinnert er an das Ziel des Stadtumbaus. Beabsichtigt ist kein Kahlschlag, sondern angenehmes Wohnen in den Quartieren, die im Bestand bleiben. Dass sich Bieblach-Ost zugunsten des Bieblacher Hanges verkleinert, erklärt der Geschäftsführer mit dem Status eines Flächendenkmals. Das Altbauareal ist das erste in Thüringen gebaute Wohngebiet und soll in seinem Gepräge erhalten werden. Das reicht bis zur Fassadenfarbe, die der ursprünglichen aus den 1950/60-er Jahren entsprechen muss. Dass trotz der Freizüge 85 Prozent der Mieter bei der GWB Elstertal bleiben, wertet Schekira als Erfolg. Die umfassende Information der Betroffenen sieht er als einen Schlüssel dafür.

"Das Stadtteilbüro ist für uns als Träger unverzichtbar. Wir halten definitiv daran fest, hier in Bieblach-Ost und am Bieblacher Hang", bekannte der GWB-Chef und charakterisierte es als "Kommunikationspunkt für unsere Mieter". Auch wenn die Abrissbirne ein Zuviel an Wohnungen beseitigte, gibt es Leerstand. Aktuell 24 Prozent in Bieblach-Ost, 13 Prozent am Bieblacher Hang und acht Prozent im Stadtzentrum. Vor allem die letzte Zahl verdeutliche, wie sich Investitionen in der Wohnungsnachfrage niederschlagen. Noch 2001 standen in der Stadtmitte 28 Prozent der GWB-Wohnungen leer. Für die Sanierung vorgesehen sind 2012 die Häuser Mühsamstraße 2 bis 6 und 8 bis 12. Momentan sorgt sich die Geschäftsleitung angesichts weitreichender Sparbemühungen aber um die Städtebauförderung für die Abrisskosten.

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