24.10.2010 / Simone Kreß
An der Fachhochschule Erfurt haben sich im Rahmen einer interdisziplinären Sommerakademie vom 20. bis 24. September Studierende der Fachrichtungen Architektur, Stadt- und Raumplanung sowie Wirtschaftswissenschaften eine Woche mit der Zukunft des Bieblacher Hanges in Gera, als Beispiel für eine altersgerechte Quartiersentwicklung befasst.
Der Bieblacher Hang steht aufgrund des in Gera höchsten Altersdurchschnitts der Bewohner sowie des baulichen Entwicklungsbedarfes vor großen Herausforderungen. Ziel der 35 Studierenden war es daher, Vorschläge zur zukünftigen Gestaltung des gesamten Quartiers zu entwickeln. Betreuer der Sommerakademie waren Professoren aus den Fachgebieten Stadtplanung und Kommunikation (Prof. Dr. Heidi Sinning), Marketingmanagement (Prof. Dr. Norbert Drees) sowie Entwurf und Gebäudeplanung (Prof. Michael Mann). Des Weiteren erhielt das Projekt Unterstützung durch Vertreter der GWB „Elstertal“, des Bau- und Umweltdezernats, des Fachdienstes Soziale-/Unterhaltsleistungen der Otto-Dix-Stadt Gera sowie durch die Stadtteilmanagerin Steffi Sauerbrei. Innerhalb von wenigen Tagen haben die Studierenden Vorschläge für innovative Wohngrundrisse, das Wohnumfeld und eine generationsübergreifende Begegnungsstätte entwickelt. Zudem soll über ein Marketingkonzept das Quartier ganzheitlich als grünes Quartier mit Tradition vermarktet werden.
Eine Gruppe der Studierenden entwarf auf den Freiflächen wohnungsnahe Aktivitätspunkte und soziale Treffpunkte für alle Generationen, welche gemeinsame Aktivitäten von Jung und Alt fördern sollen. Bei der Gestaltung der Anlagen und eines Geschichtspfads haben sich die Studierenden an dem Thema „Bergbau“ orientiert, das den geschichtlichen Hintergrund zur Entstehung des Gebietes darstellt. Zur Förderung des sozialen Lebens und nachbarschaftlichen Miteinanders ist ein generationenübergreifendes Begegnungszentrum geplant. Das ehemalige Kita- Gebäude, im Zentrum des Bieblacher Hanges kann zusammen mit dem nahe gelegenen Supermarkt und der Parkanlage „Grüne Mulde“, welche gegenwärtig modernisiert wird, zum neuen Stadtteilzentrum werden. In dem Begegnungszentrum könnte die Stadtteilbibliothek und das Stadtteilbüro integriert werden. Weiter ist nach Vorstellung der Studierenden das Angebot von altersgerechten Dienstleistungen und Gewerbe zur Steigerung der Attraktivität und zur langfristigen Finanzierung des Hauses wichtig.
Ein Multifunktionsraum kann für Sport, Spiel und Tanzveranstaltungen genutzt werden oder als Treffpunkt für Bewohner des Viertels dienen. Um das Gebiet Bieblacher Hang ganzheitlich zu vermarkten, hat eine Studierendengruppe zudem ein Marketingkonzept „Bieblacher Hang – das grüne Gera mit Tradition“ entworfen. Mit diesem Konzept soll die Attraktivität des Gebietes bekannt und damit der Leerstand im größeren Maße zukünftig verhindert werden. Die Ergebnisse der Studierenden der Fachhochschule Erfurt stießen sowohl bei den Vertretern der GWB „Elstertal“ als auch der Otto-Dix-Stadt Gera auf großes Interesse. Sie betonten, dass die Umsetzung der Vorschläge der Studenten die Wohnqualität und das Image des Bieblacher Hanges weiter verbessern können. Die Ergebnisse werden am 11. November, 16.00 Uhr im Rathaussaal bekannt gegeben. Dazu sind die Bürger sind herzlich eingeladen.
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