04.12.2011 / Mit freundlicher Genehmigung der OTZ
Stadt Gera zeichnet 48 Ehrenamtlich für ihr Enaggement aus.
Zum Tag des Ehrenamtes wurden gestern 48 von rund 6500 ehrenamtlich in der Stadt Tätigen geehrt. Die Bandbreite der Tätigkeiten ist riesig und reicht von Selbsthilfegruppen, über Sport oder Kultur bis zur Hilfe für Menschen in Not.
Gera. Gar nichts wusste Renate Hertel zuvor. Doch als sie gestern Abend erfuhr, dass sie mit dem Goldenen Simson, der höchsten Geraer Auszeichnung für den ehrenamtlichen Einsatz, ausgezeichnet wurde, "da war ich ganz aufgeregt vor Freude", sagte Hertel. Sie setzt sich seit 40 Jahren für die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen ein.
Insgesamt 48 Geraer wurden gestern zum "Tag des Ehrenamtes" in der Tonhalle für ihren außergewöhnlichen Einsatz durch die Stadt ausgezeichnet.
Renate Hertel organisierte schon als junge Frau Seniorentage für die Betroffenen im Verein, war in den 80er Jahren Vertrauensfrau für Menschen mit Handicap, ist seit 15 Jahren Leiterin der Frauengruppe im Geraer Verein für Blinde und Sehbehinderte, hält Vorträge in Schulen zur Sehbehinderung. "Sie gibt Betroffenen Halt und Kraft, besonders schwierige Lebenssituationen zu meistern", hob außerdem Laudatorin Rita Stielau hervor.
Ebenso ahnungslos war Christine Blümm, die sich sehr über die Auszeichnung freute. Die Vorsitzende des Geraer Verbandes der Gartenfreunde widmete ihren Goldenen Simson den anderen Vereinsvorständen, aber ebenso "den an die tausend fleißigen Kleingärtnern in Gera". Blümm setzt sich seit 46 Jahren für das Geraer Kleingartenwesen ein und "meistere ihre Aufgabe vor allem in Naturschutz und Umwelt bravourös", hieß es in der Laudatio. Ihrer Mitwirkung sei es zu verdanken, dass Gera im Stadtbildverschönerungswettbewerb "Entente florale" eine Goldmedaille errang.
Silberne Simsons konnten dazu Annelies Arendt vom Sozialverband VdK und Winfried Keller vom Lusaner Sportclub 1980 entgegennehmen. Keller sei seit 35 Jahren ehrenamtlich für den Sport tätig, hob der für Sport zuständige Fachdienstleiter Bernd Kriebitzsch hervor. Seit zehn Jahren ist Keller Vorsitzender des Sportclubs und seine Leidenschaft gilt dem Laufsport. Er hat eine Walking-Gruppe und ist Walkingwart im Thüringer Leichtathletik-Verband. Vor allem dank ihm finden Heeresberg- und Fuchsberglauf zum 31. Mal statt.
Annelies Arendt leistet Vorbildliches im Sozialverband Vdk, Ortsgruppe Nord. "Mit 86 Jahren ist sie die Seele des Vereins", hieß es gestern. Sie organisiert Infoveranstaltungen, besucht Mitglieder nicht nur zu Geburtstagen, kümmert sich um Kranke, gibt Hoffnung. Das Thüringer Zertifikat erhielt außerdem Manuela Soyka für ihren Einsatz für den Versehrtensport in Gera.
Doch dies sind nur einige Beispiele für um die 6500 Menschen, die ehrenamtlich in Vereinen, Organisationen oder Selbsthilfegruppen aktiv sind, ob in der Hospizarbeit, zur Herstellung von Ordnung und Sauberkeit, für Ausstellungen, in der Feuerwehr oder für Menschen in Not. Es ging gestern um die, die "Gera besser machen", sagte Oberbürgermeister Norbert Vornehm (SPD). Von unersetzlichen Machern sprach er, und von denen, die nicht klagen, sondern selbst gestalten. Volker Düssel, Vorsitzender der Thüringer Ehrenamtsstiftung, verwies darauf, dass nach Experteneinschätzungen 100 Ehrenamtliche 13 Hauptamtliche entsprächen.
Außerdem kamen zum Tag des Ehrenamtes unter anderem Peter Gösel, Präsident des Thüringer Landessportbundes, Stadtsportbund-Chef Rainer Willms und mehrere Stadträte.
Für die Auszeichnung hatten Vereine 60 Kandidaten vorgeschlagen, aus denen eine Arbeitsgruppe die 48 Geehrten auswählte.
Robert Mailbeck / 26.11.11 / OTZ
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