Chronik 22.11.2003
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Regelschule Mühsamstraße als Ganztagsschule vorgeschlagen Die PDS-Fraktion im Stadtrat regte am Donnerstag an, den zukünftigen Regelschulstandort "Nord" in der Erich-Mühsam-Straße 41 in Richtung eines Ganztagsschulangebotes hin zu profilieren. Einen entsprechenden Antrag unterbreitete Carsten Kruse (PDS). Es handelte sich um einen Ergänzungsantrag zur Beschlussvorlage über die Schulentwicklung in der Stadt Gera, über den sich bereits der Schulausschuss verständigt hatte (unsere Zeitung berichtete). Inhalt waren schulorganisatorische Regelungen bis zum Jahre 2009. Das Ansinnen Kruses, "die für die qualitative Weiterentwicklung des Ganztagsschulangebotes des Regelschulstandortes Erich-Mühsam-Straße 41 notwendigen Investitionsmittel konzentriert aus den Mitteln des Förderprogramms Zukunft, Bildung und Betreuung zu bestreiten", fand auch die Zustimmung von Oberbürgermeister Ralf Rauch (parteilos). Jürgen Fischer, Leiter des Schulverwaltungsamtes, verwies auf Gespräche im Ministerium und dort gegebene mündliche Zustimmung, Gelder von den insgesamt zu Verfügung stehenden Fördermitteln in Höhe von 2,7 Millionen Euro auch für die Regelschule einsetzen zu können. Es handelt sich dabei um überschlägig etwa 1,1 Millionen Euro. Aber diese Sachargumente nützten nichts, denn Helmut Beer (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses, meldete seine Bedenken an und wünschte sich eine Beratung dieses Ergänzungsantrages in den zuständigen Ausschüssen. Kruse bedauerte dies anschließend im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn eine Zustimmung des Stadtrates wäre "ein politisches Signal an die Regelschule 11" gewesen, der man in der Vergangenheit viel zugemutet habe und die für den Umzug des Liebegymnasiums eine Schule aufgeben muss, die in Schuss ist. Das vorgeschlagene Vorgehen hätte in Kruses Augen den Vorzug, dass man mit den durch die Bundesregierung im Förderprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung bereitgestellten Mitteln sowohl einen gymnasialen wie auch einen Regelschulstandort qualifiziert weiterentwickeln könnte. Wenn man das Geld nicht mit dem Gießkannenprinzip verteile, sei es möglich, einen Regelschulstandort in ein blitzeblankes Schmuckkästchen zu verwandeln und mit Mitteln aus der Investitionspauschale Schule des Freistaates Thüringen auf dem Nicolaiberg eine Grundsicherung vorzunehmen. Denn auch hier bestehe wegen des schlechten Bauzustandes Handlungsbedarf, weiß auch Kruse. Er hat die Hoffnung übrigens noch nicht aufgegeben. Am Donnerstag hätte es an der nötigen Sachlichkeit gefehlt, schätzt er ein und vergleicht diese Stadtratssitzung mit "Kämpfen im Schützengraben". Wenn in den Ausschüssen ganz unaufgeregt über den Antrag der PDS beraten werde, könnten diese Vorschläge noch auf offene Ohren treffen und ein Konsens gefunden werden, hofft Carsten Kruse.
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