Dokumentation

20.09.2004

 

GWB "Elstertal" saniert am Bieblacher Hang
Abriss in Breitscheidstraße angekündigt

Die GWB "Elstertal" will den Investitionsbedarf abbauen. Das städtische Unternehmen, das dem Konzernverbund der Stadtwerke angehört, weist einen Sanierungsstand seiner Wohnungen von gerade 48 Prozent aus und liegt damit unter dem Thüringer Durchschnitt.

Ralf Schekira, der am 1. September als GWB-Geschäftsführer angetreten ist, kündigte gestern an, dass im kommenden Jahr 2,7 Millionen Euro am Bieblacher Hang investiert werden. Im Glückauf-Weg, im Hauerweg und in der Makarenkostraße sollen alle Wohnungen Balkone erhalten. Fassaden und Eingangstüren werden erneuert und die Haustechnik modernisiert. Dabei werden die denkmalschützerischen Belange für die in den 1960-er Jahren errichteten Gebäude beachtet. Betroffen sind 134 Wohnungen. Die Bewohner am Bieblacher Hang warten schon zu lange auf die Sanierung, weiß auch Oberbürgermeister Ralf Rauch (parteilos). Und fügt hinzu: Es geht nicht nur um die Wohnungen, auch die Straßenbeläge müssten hergerichtet werden.

Modernisierungen beabsichtigt die GWB "Elstertal" in der Johannes-R.-Becher-Straße und in der De-Smit-Straße 8, wo gegenwärtig die Finanzierungsverhandlungen laufen.

"Das Stadtzentrum hat für uns besondere Bedeutung", setzt Schekira den Akzent für die Innenstadt. Spätestens im zweiten Quartal 2005 soll die Breitscheidstraße 8 bis 12 abgerissen werden. Im Herzen der Stadt wird dann eine attraktive Fläche vorhanden sein, die ein Aushängeschild für Gera werden könnte, kennzeichnet der neue GWB Chef Entwicklungspotenziale.

Oberbürgermeister Rauch sieht die Chance für eine solide Struktur, die an den neuen Museumsplatz anschließt. Mittelfristig soll der Sonnenhof eine konkrete Rahmenplanung erhalten. Gedacht ist an einen Zeitraum bis zum Jahr 2010.

Im Rahmen des Stadtumbaus Ost kündigt der GWB-Chef einen Rückbau von 2100 Wohnungen in den nächsten sechs Jahren an. Das Unternehmen, das 1991 mit 18 000 Wohnungen gestartet war, hat seinen Bestand seitdem nahezu halbiert, die Verwaltung wurde gestrafft und von 163 auf 65 Mitarbeiter abgebaut.

Dr. Lothar Hixt, Referatsleiter Wohnungsbau/Wohnungsbauförderung im Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr, misst kommunalen Wohnungsunternehmen wie der GWB "Elstertal" die Lokomotivrolle beim Stadtumbau Ost zu. Dabei habe gerade die GWB mit ihrem Bestand ein schweres Erbe angetreten, sei die Sanierung in der Innenstadt wesentlich komplizierter, stellt Norbert Nareyke, Verbandsdirektor der Thüringer Wohnungswirtschaft, fest. Er spricht sich dafür aus, dass die Mehrbelastungen vom Freistaat gerecht zu verteilen sein müssten.

Dass es für den Stadtumbau in Gera gute Konzepte gibt, das bestätigt Dr. Hixt. Diese Konzepte müssten trotz Hartz IV verwirklicht werden. Denn wenn - wie düstere Szenarien ausmalen - massenweise Menschen in billigste Wohnungen ziehen würden, müssten sanierte Häuser abgerissen werden. Verbandsdirektor Nareyke erwartet nicht, dass es zu einer Umzugswelle kommt, wenn Hartz IV mit Augenmaß umgesetzt wird. Dann könnte die immer noch vorhandene günstige soziale Struktur in den Wohngebieten erhalten werden.



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